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CHURCH of FEAR Lüderitz
präsentiert eigene ANGSTKIRCHE

Prototyp der COF-Kirche Lüderitz an der Atlantikküste

Mit einer gebührenden Feier haben wir - 21 Mitglieder der CHURCH of FEAR Lüderitz - am 31. August 2003 die Einweihung unseres eigenen Prototypen einer KIRCHE der ANGST begangen. Sie steht am westlichsten Zipel der Stadt und bietet einen ungewöhnlichen Weitblick hinaus auf den Atlantik.

Gemeinsam mit Sympathisanten der COF, Interessenten und Passanten feierte die COF ein von Aufbruchstimmung und Energie geprägtes Fest. Wir gehen von ungefähr 200 Menschen aus, die an Gebeten und rituellen Tänzen teilnahmen - "Africa in Angst" lautete der Titel, der sich sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache verwenden ließ und gerade deshalb soviele Leute ansprach. Einwohner von Lüderitz nahmen ebenso teil wie Touristen und Mitglieder der protestantischen Kirchengemeinde der Stadt.

Lüderitz ist ein etwas verschlafener, beinahe skurriler Ort. Aber genau darin liegt sein Reiz. Und vergessen wir nicht : Schlaf gebiert Angst, Schlaf gebiert Monster. So ist es auch kein Zufall, daß die Gründung einer COF-Gemeinde im Mai 2003 ausgerechnet in der Gründerstadt Namibias vollzogen wurde. Nach dem Besuch einer COF-Delegation Lüderitz in Venedig stieg das Interesse an einer aktiven Mitarbeit nochmals an. Im Juli fiel dann in Abstimmung mit den 9 Vätern der COF die Entscheidung, einen eigenen Prototypen einer Angstkirche zu errichten. Knapp 2 Monate später war es nun soweit...

...der namibische Prototyp einer KIRCHE der ANGST feierte seine Fertigstellung bzw. Einweihung!

Lüderitz, am Rand der Namibwüste gelegen, zählt heute rund 20.000 Einwohner. Sie leben vom Tourismus, von Diamantenabbau und der Fischerei. Die Stadt wurde auf nacktem Granitfelsen erbaut - ebenso wie nun die KIRCHE der ANGST. Zur Meerseite hin erbaut, stellt sich diese den oft sturmstarken Atlantikwinden; häufige Seenebel und fauchende Sandstürme tragen zum rauhen Klima und der mitunter unheimlichen Atmosphäre von Lüderitz bei.

Referend Clark von der Lüderitzer Gemeinde St.Michael-upon-Hill hielt zur Einweihung eine kurze Predigt, in der er die lokale Bedeutung der COF in Beziehung zu eben diesen Gegebenheiten stellte. Die Kirche trotze den Winden, trotze dem Meer und biete ein "unverrückbares Fundament der Angst", das sich dem "Wind der Lüge" (Medien), "der See aus Plagen" (Politgewäsch) entgegen stelle. Stellvertretend für die COF Lüderitz begrüßte Dorothee Soyer, Mitbegründerin der Gemeinde, die Feiergäste. In einem feierlichen Ritual zog die Versammlung anschließend dreizehn Mal um die Kirche, um "Angst nicht aus-, sondern einzutreiben" (Referend Clark).

COF-Mitglieder an einer beschaulichen Straßen-ecke im Stadtzentrum

Kartenausschnit Lüderitz (Namibia)

Kirchenchor St.Michael-upon-Hill, Lüderitz

 

Musikalischer Höhepunkt des Aktes war der Auftritt des Kinderchores von St.Michaels, der vier Kantaten Johann Theodor Roemhildt (RoemV 149 - RoemV 151) vortrug. Der Vortrag stieß auf große Begeisterung, wir möchten einen Textauszug deshalb nicht vorenthalten:

RoemV 149

[1.] Jagt mich, ihr Feinde,
ich fliehe mit Lust
aus der Welt in Angstes Armen.
Dort will ich an ihrer Brust
Nach dem Betrüben in Liebe erwarmen.

[2.] Wenn Angst nicht wollte so wollt ich sehn
wer mich betrüben sollte
allein ich weiß, Angst führt mit Fleiß
die Frommen in das Elend ein,
wie sollt ich ihrem Willen hierinnen nicht erfüllen.

Das aber nehm ich in der Pein
zu meinem steten Trost und Labsal an:
Gott will es so, und was Angst will und thut
Ist alles wohlgetan und gut.

[3.] Wie Angst will, so will ich auch
denn ich kenne ihren Brauch
Will sie, daß ich hier soll leiden
nehm ich´s willig an mit Freuden,
denn das Leiden dieser Zeit
überwiegt, einst vergnügt,
eine Freud und Herrlichkeit.

RoemV 150

[1.] Der Gottlose lauret auf den Gerechten
und gedenket ihn zu töten [Psalm 37,32f.]

[2.] Ich bin in meiner Ängste Hände,
so kann kein Feind mir schädlich sein.
Mit Angst muß alle Angst verschwinden,
Angst kann dem Feind die Hände binden.
Ja, sie kann Jammer, Unglück wenden,
Stellt sich gleich Noth und Kummer ein.

...

[4.] So tobet immerhin ihr Feinde
ich bin in meiner Angst getrost.
Was will ich mehr? Vor zeitlich Leiden
Erb ich die Krone ihrer Freuden.
Nur sie behalt ich mir zum Freunde,
der Feind sei immerhin erbost.

Der Tag endete mit einem Schwur auf die Verfechtung der Angst, der schriftlich niedergelegt in einer "Zeitkapsel" im Innern der Angstkirche eingemauert werden wird: "Angst - Der Nachwelt als Vorbild dieser Schwur".
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